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“Gewöhnliche Monopoly-Spieler gehen nicht zum Friseur”

Nachgemacht: Monopoly 
MONOPOLY


Der Spiele-Klassiker Monopoly begegnet uns auf der Suche nach nachgemachten Spielen aus der DDR am häufigsten. Jedes Mal begegnet ist eine Ereigniskarte: “Du hast den zweiten Preis in einem Schönheitswettbewerb gewonnen…” und wieder fragen wir uns – wer wurde eigentlich Erster?


Diese Karte kann man getrost als die “Schenkelklopfer”-Vorlage des Spiels bezeichnen. Jeder kennt den Moment, gerade abkassiert worden zu sein, am Rande der spielerischen Existenz und dann kommt man auch noch auf ein Ereignisfeld und muss bangen all seine Häuser und Hotels renovieren zu müssen. Man zieht die Karte und erhält etwas Geld. In jeder Monopoly-Runde gibt es dann einen Spaßmacher, der nochmal laut erwähnen muss, dass man ja nicht den Ersten gemacht hat. Doch die Karte verfehlt nicht ihre Wirkung. Alle lachen, man selber fühlt sich etwas geschmeichelt und das Spiel lenkt für einen kurzen Moment von seinem düsteren Ziel ab, sich gegenseitig in den Ruin zu treiben.

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Was weiß man über die Karte? – Leider nur sehr wenig. Durchsucht man im Netz die üblichen Seiten, so erfährt man immerhin, dass sie als Vorbild einen echten amerikanischen Beauty Contest hatte, der seit 1920 die “Golden Mermaid Bathing Beauty” kürte und diese zwei Jahre später “Miss America” nannte. Auf der satirischen Internetseite Uncyclopedia kann man als Kommentar zur Karte lesen: “Gewöhnliche Monopoly-Spieler gehen nicht zum Friseur, kaufen keine neuen Kleider und mit dem Name Haut-Cremé bzw. Clerasil können sie auch nichts anfangen.” Wie gesagt: Die perfekte Vorlage für Schenkelklpfer aller Art. Auch wenn der Autor recht haben sollte, bei folgendem Exemplar könnte auch ein Monopoly-Spieler nicht widerstehen. Über einer amerikanische Seite kann man sich T-Shirts kaufen, bedrucht mit dem englischen Kartentext. Kostenpunkt 10$.

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Auch im Monopoly von Familie Beyer fehlte diese Karte nicht. Mit Schreibmaschine auf farbigen Karton geschrieben überdauerte sie die Zeit bis heute und wird neben unseren anderen Exponaten ab 05. Mai im Deutschen Spielemuseum gezeigt. Mehr zur Ausstellung ist hier zu finden. Bei diesem Nachbau fällt auf, dass Verpackungen von Westprodukten als Aufbewahrungsort verwendet wurden. Alle kleinen Teilen fanden Platz in einem Mini-Rama-“Plaste”-Topf und der wiederum wurde zusammen mit dem kopierten Geld und allen Karten in die Box eines kleinen batteriebetriebenen ”Super Off Road Buggy” gepackt – Made in China. Eine kurze Beschreibung warum und wie das Spiel gebaut wurde, hat die Familie uns in einem kurzen Text mitgeschickt.

Fußnote – Nur ein Missverständnis? Auf der Ereigniskarte heißt es im Deutschen, wie im Englischen, ich habe den “zweiten Preis” gewonnen und nicht, ich habe den zweiten Platz belegt. Möglicherweise war ich jedes Mal der Schönste und habe es gar nicht bemerkt? Schreiben sie uns ihre Erfahrungen und Kommentare und besuchen sie uns gern auch auf Facebook.

Autor: Geis

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