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Memory: Alt vs. Jung

Nachgemacht: Memory

 MEMORY


Waum gewinne ich jedes Memory-Spiel gegen meine Mutter und wie kann es sein, dass mein Neffe mich jedes Mal besiegt? Seit Jahrzehnten umgibt dieses Spiel ein Geheimnis und viele haben sich daran versucht es zu lüften. Familie Beyer bastelte sich in der DDR ihr ganz individuelles Memory.



Ein paar Pappkarten, auf einer Seite mit einem Bild versehen und von jeder gibt es genau zwei Stück. Sie werden verdeckt auf den Tisch gelegt und man sucht durch abwechselndes Umdrehen die Pärchen. Wer keines findet, merkt sich die aufgedeckten Karten und legt diese zurück. Wer irgendwann ein Paar entdeckt darf es sich nehmen. Das geht solange bis keine Karten mehr auf dem Tisch liegen. Das klingt an sich einfach, aber jeder weiß, wie unfair dieses Spiel sein kann, wenn man gegen Kinder spielt.

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Das zumindest ist eine seit Entstehung des Spiels vorherrschende Meinung: Ältere haben es gegen Kinder schwerer dieses Spiel zu gewinnen. Einige Forscher haben sich dieser Frage angenommen und untersucht, was an der Behauptung dran ist. Empirisch bewiesen wurde die Tatsache, dass Kinder tatsächlich häufiger gewinnen als Erwachsene, sagt Psychologieprofessorin Dr. Susanne Wilpers. Sie versucht eine Erklärung zu finden warum es so ist, dass “je näher die Kinder an das Erwachsenenalter herankommen, es schwieriger für sie wird, sich gegen die jüngeren Geschwister beim Memoryspielen durchzusetzen.”, sagt sie.

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Wilpers sagt weiter: “Ein Ansatz ist es, dass wir fantastische Lerner als Menschen sind, und dass wir sehr effektiv mit unserem Gehirn umgehen indem wir Kategorien entwickeln. Und mit diesen Kategorien behindert man seine Fähigkeit, im Gedächtnis tatsächlich gut "Memory" zu spielen. Kinder sehen noch alle möglichen Details, nehmen alles noch zusätzlich war.” Der Ravensburger Verlag hat zum 50jährigen Jubiläum seines “Memory” einige O-Töne gesammelt:
Familie Beyer nahm es auf sich und bastelte in der DDR ihr eigenes Memory nach. Sie fertigte die Kärtchen aus Pappe und beklebte sie mit Abziehbildchen, die vorher in Wasser vom Papier gelöst werden mussten und dann auf die Kärtchen aufgeklebt wurden. Einige Motive ihres Spiels gibt es mittlerweile nur noch einmal. Die Karten sind noch immer in sehr gutem Zustand, möglicherweise weil die Kinder ihre Eltern nie gewinnen lassen wollten und diese das Spiel verbannt haben? Diese Frage soll an dieser Stelle jedoch unbeantwortet bleiben.

Und auch Zuspieler.de veröffentlichte ein Video zum Phänomen.
 

Autor: Geis

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