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Neues Geld für den neuen Staat

NACHGEMACHT - Spielekopien aus der DDR: Monopoly

MONOPOLY

Die bewegte Geschichte Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg spiegelt sich in der hohen Anzahl von Währungsreformen, vor allem im Osten des Landes, wieder. Tobias Hupfer konnte jedoch mit keiner Währung ein Monopolyspiel kaufen und machte sich das Geld dafür selbst.

 

Der Euro ist erst ein paar Jahre in unseren Brieftaschen und schon werden Stimmen laut, dass schon das Ende der europaweiten Währung gekommen sei. Was den Einen beunruhigt, ist gerade für die älteren Generationen keine Besonderheit, denn gerade die Bürger der ehemaligen DDR haben mehrere Währungsreformen miterlebt. Für einen Menschen, der seit 1945 beispielsweise im heutigen Chemnitz wohnt, wechselte sechs mal die Form, Farbe und zum Teil auch der Name seines Geldes.

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Hier eine Auflistung der Währungen im Ostteil Deutschlands:

Bis 1948 – Reichsmark
1948 bis 1964 – Deutsche Mark
1964 bis 1967 – Mark der Deutschen Notenbank
1968 bis 1990 – Mark der Deutschen Demokratischen Republik
1990 bis 2001 – Deutsche Mark
2002 bis heute – Euro

Die Deutsche Mark wurde 1948 eingeführt und hatte im Westen Deutschlands bis zum Euro Bestand. Auch sie wechselte mehrmals ihr Erscheinungsbild. 

Die DDR wollte sich in den sechziger Jahren immer weiter von der BRD abgrenzen, was sich auch darin widerspiegelte, dass sie die DM ablegten und das „D“ aus der Bezeichnung des Geldes strichen. Die „Mark“ war geboren, die anfangs noch „MDN“ abgekürzt und dann ab 1968 das bekannte „M“ trug. Die „Einpfennig“-Münzen, auch genannt „Aluchips“, wurden oft und gern als Spieleinsatz genutzt, wie zum Beispiel bei dem von uns vorgestellten Racko

Briefmarke DDR - 1 DM - Quelle: Wikipedia          Briefmarke DDR - 1 MDN - Quelle: Wikipedia          Briefmarke DDR - 1 M - Quelle: Wikipedia

( Briefmarken zeigen die verschiedenen Währungen von links nach rechts: 1963 DM, 1965 MDN, 1969 M; Quelle: Wikipedia )

Eine kleine Geschichte der Spielgeldwährungen der DDR kann man in den von uns gesammelten Monopolys erkennen. Hervorzuheben sind dabei die von Familie Stenzel, Siegfried Freese und Familie Beyer. Man sieht, dass auch das Spielgeld gestalterische Umwälzungen erlebte. Wenn man dieses Geld für ein Monopolyspiel nutzen wollte stieß man jedoch auf ein Problem: Es gab weder 1000M, 2000M, oder gar 10.000M Scheine. Also mussten die Vorhandenen verändert werden. Tobias Hupfer umging diese Mühe und fertigte gleich ganz neue Scheine an. Im Thermokopierverfahren, welches wir schon im Artikel „Technik des Kopierens“ vorstellten, fertigte er sein persönliches Geld mit Namen „Monopoly Mark“ („MM“) und dem Hinweis auf jedem Schein: „Wer diese Note nachmacht wird bestraft“. 

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Zum Glück sind wir noch keinem Bastler begegnet, der für das Nachmachen eines Spieles bestraft wurde und auch Tobias hat uns nichts dergleichen berichtet. Die Herstellung war immer mit viel Mühe und Aufwand verbunden und vielleicht ein Grund, weshalb Tobias nur die Scheine anfertigte und vermutlich nie zum Monopoly spielen nutzte. Der immer noch strenge Geruch der kopierten Scheine lässt vermuten, dass das Papier erst jetzt nach fast 20 Jahren wieder in die Hand genommen wurde. Heute können wir mit den Euro Spielgeld aller Art kaufen und müssen dieses nicht nachmachen. Die Münzen des Euros sehen in jedem Land anders aus und haben sich schon über ganz Europa vermischt. Monopoly hat mittlerweile die Geldscheine ganz abgeschafft: Der Renner zur Zeit ist das Spiel mit Scheckkarte

Autor: Geis










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