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Achtjähriger gewinnt nationale Scrabble-Meisterschaft

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Seit über 50 Jahren erfreut sich Scrabble anhaltender Beliebtheit. Bisher wurden über 100 Millionen Spiele in mehr als 30 Sprachen verkauft. Allein in Nordamerika gehen jährlich über eine Millionen Spiele über den Ladentisch. Doch so eine Geschichte hat das Spiel bisher noch nicht erlebt: der achtjährige Lewis Hawkins gewinnt die nationale Meisterschaft in Neuseeland und ließ erfahrene, erwachsene Spieler alt aussehen.

Scrabble 03Scrabble 01Lewis Hawkins unterscheidet sich von Gleichaltrigen. Über seinem Bett hängen Listen zahlloser Fremdwörter. Seine letzten Sommerferien verbrachte er damit Scrabble zu spielen – täglich, sechs Wochen lang. Schließlich gewann der kleine Wunderknabe kürzlich in Neuseeland die nationale Meisterschaft im Scrabble und sorgte weltweit für Staunen. Seine besondere Fähigkeit: Er wartete mit Fremdworten auf, die für dem “Normalbürger” völlig abwegig scheinen und anderen Kindern wie Fantasiesprache vorkommen müssen. Unter seinen Siegerwörtern finden sich: Euouae, Uintaite, Qintars, Zyzzyva und Xi. Wenn dir, als Leser oder Leserin unseres Blogs, diese Worte unbekannt vorkommen, kannst du es immerhin darauf schieben, dass die Meisterschaft ja in Englisch stattfand. Solltest du doch eines der Worte kennen: Respekt! Wir beglückwünschen in jedem Fall den smarten Jungen, der 13 von 15 Spielen gewann und damit der Scrabble-Meister des Landes ist.1

Die Einwohnerzahl der DDR entsprach etwa dem vierfachen von Neuseeland heute. Scrabble war hier nicht zu haben, wobei es als Spiel, das bereits vor dem Mauerbau existierte, doch vergleichsweise gute Chancen hatte auch im Osten bekannt zu werden. 1953 lizensierte das Spiel Johann Schowanek für den deutschen Markt. In unserer Sammlung nachgemachter Spiele aus der DDR konnten wir bereits einige Exemplare nachweisen. 

Ein weiteres Exemplar steuert Wolfgang Großkopf bei. Entstanden ist diese Scrabble-Kopie 1975 in Erfurt. Bei seinem Spiel handelt es sich um eine buchstäbliche Kopie. Die Schachtel wurde fotokopiert und mit Filzstiften ausgemalt. Damit entspricht es gar nicht unbedingt dem Stil unseres Bastler (Ein Interview mit Wolfgang Großkopf, über seine Spiele und die Hintergründe, gibt es in unserem aktuellen Buch “Nachgemacht – Spielekopien aus der DDR”) Das Einzige, was auf “einen echten Großkopf” hindeutet, sind die präzise ausgesägten Holzblättchen, auf denen die Buchstaben und ihre Werte aufgebracht sind und die dazugehörigen rot lackierten Holzbänkchen.

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Heute befindet sich Großkopfs Spiel in der Sammlung von Rudolf Rühle. Als Sammlerstück wird dieses Spiel wohl nicht mehr gespielt werden. Und auch Großkopf selbst, so erzählte er, zog stets Lettera vor: ein Spiel, das inzwischen völlig im Schatten des Welterfolgs Scrabble steht. Zu wie vielen Erfolgen es der kleine Lewis Hawkins im Laufe seiner (Spieler)Karriere bringen wird, wird sich noch herausstellen. Mehr wissen wir vielleicht schon in diesem Jahr, denn mit seinem Sieg qualifizierte sich der Junge für die Scrabble-Weltmeisterschaft, die in Kürze in Prag stattfinden wird.

 

Autor: Martin

 

1 Vgl. Spiegel Online.

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